Bereits im 18. und 19. Jahrhundert sind der Bergbau sowie die Arbeit und die Traditionen der Bergleute Themen für die Malerei und die bildende Kunst.
Frühe Gemälde aus dem Harz übernehmen die Stilelemente einer romantischen Naturdarstellung.
Mit der Industrialisierung des Bergbaus verdrängt der Realismus den schöngeistigen Blick auf die Arbeitswelt. Das Industriebild inszeniert und verklärt die harte körperliche Arbeit der Bergleute: Heldenhaft bezwingen sie den Berg, für Wohlstand und Fortschritt.
Auch die Übertageanlagen des Bergbaus werden jetzt häufig dargestellt, zumeist auf Ölgemälden für die Repräsentationsräume und Villen der Bergwerksdirektoren.
Um Arbeitsjubilare mit werthaltigen Urkunden ehren zu können, geben die Bergwerksgesellschaften Radierungen in Auftrag. Die in hohen Auflagen reproduzierten Motive sind vor allem im Ruhrgebiet weit verbreitet.
Im Fokus der Künstler stehen zunächst die Förderanlagen des Bergbaus. Sie sind Symbole der Moderne, die neuen Dominanten der Bergbauregionen.
In den 1940er- und 1950er-Jahren widmen sich die Industriemaler zunehmend auch den Anlagen der Kohleveredelung. Kokereien sind das Bindeglied zwischen Bergbau, Eisen und Stahl.
In den 1960er-Jahren werden kaum noch Industrieaufträge erteilt. Jetzt geht es den Künstlern darum, in Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen an stillgelegte oder kurz vor der Stilllegung stehende Bergbaubetriebe zu erinnern.